Geschichtliches

Hischdorisches 

Närrische Bootsfahrt …

In unserer jetzt über 1.100 Jahre alten Stadt Neckargemünd wurden vor rund 660 Jahren in einer Abschrift des Privilegien Briefes als „freie Reichsstadt“ drei Jahrmärkte aufgeführt: Ein Faßnachtsmarkt, ein Markt an Johannis- und am Katharinentag. Beim Faßnachtsmarkt soll es auch oft recht lustig zugegangen sein, spätere Verbote bezeugen dieses.

1934

Ein weiteres Dokument fastnächtlichen Brauchtums hat uns der frühere Stadtrat und Heimatforscher Ludwig Carl überliefert. Danach sollen um die Jahrhundertwende Neckargemünder Schiffer an Fastnacht eine närrische Bootsfahrt unternommen haben. Sie zogen einen Nachen aus dem Wasser, montierten ihn auf einen Wagen und fuhren – mehrere Pferde vorgespannt – über Land weithin durch die Gegend. Diese „Fahrensleute“ waren lange unterwegs, sie kamen durch zahlreiche Ortschaften des Kleinen Odenwalds und wurden überall jubelnd begrüßt. Und vor gar mancher Wirtschaft wurde ein richtiger Anker geworfen… (Im Gedenken an diese närrische Tat hat die NKG ihr Narren-Schiff.)

1934

Der damalige Stadtchronist Ludwig Carl berichtete aber auch von einem weiteren Ereignis in unserer Stadt: Im Jahre 1911 gab es einen großen Fastnachtsumzug durch die Stadt. Dabei wurde musiziert, es wurde gesungen und humoristische Ansprachen gehalten. Im Mittelpunkt des Umzuges stand „Zambo“ mit bürgerlichem Namen Philipp Renner, der auf einem Fuhrwerk thronen durfte und dort die tollsten Stückchen zeigte. Zuschauer gab es genug, und so war man zur Zeit des Umzuges in der Altstadt unterwegs, darunter auch viel Jugend.

1934

Dieser lustige Fastnachtsumzug wurde sogar fotografiert und so der Nachwelt erhalten. Das Foto entstand vor dem damaligen Gasthaus „Gambrinus“ in der Bahnhofstraße (später Cafe Kurgarten, heute AOK). Als damalige Aktive wurden uns überliefert: Gottlieb Illenberger, Franz Gutmann, Emil Schieck, Philipp Hoffmann, Eduard Schneider, Ludwig Becker, Karl Zimmermann, Georg Heller, Wilhelm Lux, Georg Sauckel, Konrad Schneider, Karl Lehner, Joseph Volk, Jakob Göttmann, Friedrich Broß und Joseph Göttmann. Nach dem Umzug gab es lustige Treffs, deren Inhalte leider nicht überliefert sind.

Bei „Tante Lina“ fing´s an

1934

Allerdings sind lustige Treffen aus dem Jahre 1926 bekannt geworden. Diese fanden damals im Hinterhaus der Hauptstraße 75 bei Lina Lauer – alias „Tante Lina“ – statt. Bei Unmengen von Most wurden Späße für die Fastnachtszeit geboren, mit denen man von Lokal zu Lokal zog. Richtig offiziell wurde es am 18. Januar 1928, als bei einer Sitzung bei Bäckermeister Karl Häberle mit Friedrich Rutsch, Georg Dinkel, Jakob Schmitt, Karl Fischer, Fritz Dinkel, Walther Leist, Walter Glinz, Rudolf Deiters, Walter Pabst und Fritz Genter beschlossen wurde, eine karnevalistische Gesellschaft mit dem Namen „Carnevalgesellschaft Fidelio“ zu gründen. Die Herren Karl Häberle, Jakob Schmitt, Karl Fischer, Fritz Dinkel, Walther Leist, Walter Glinz, Walter Pabst und Erich Genter schlossen sich zu einer Hauskapelle mit Namen „Buddha-Neckaria“ zusammen. In den Wirtschaften fanden Auftritte in gelben Hosen, weißen Hemden, grüner Schärpe und weißem Turban statt. Die Übungsabende gab es wie immer bei Tante Lina. Vorsitzender des jungen Vereins war Karl Häberle.

Aus „Fidelio“ wurde NKG

In diesem Jahr 1928 sind vier Kappenabende und ein Umzug überliefert; letzterer fand am Fastnachtsdienstag statt. Der erste Abend war im Hotel Kredell, der zweite Abend im Cafe Kurgarten, danach gab es ein Bockbierschlorum im „Schiff“ und ein Salvator-Schlorum im damaligen „Kaiserhof“ Die Hauskapelle spielte beim Kindermaskenball und Kappenabend des TV 1876. Erstmals trat auch ein Elferrat auf.

Nach dem Umzug 1934

Aus dem Jahre 1929 wurden ebenfalls vier Kappenabende und ein Schluß-Schlorum verzeichnet. Die Kapelle legte sich den Namen „Turko-Effendi-Kapelle“ zu. In den Jahren 1930 – 1934 gab es ähnliche Veranstaltungen wie zuvor. Aus der „Carnevalgeselischaft Fidelio“ wurde die „Karneval-Gesellschaft 1926 Neckargemünd“.

Im Jahre 1936 wurde Carl Wenzel neuer Vorsitzender (er amtierte bis 1950).
Zwei Karneval-Sitzungen gab es im Jahre 1937 in der „Weißen Rose“ und im „Kredell“ sowie ein Maskenball im Hotel „Kredell“. Höhepunkt war 1937 der sogenannte „Schmutzige Donnerstag“ und ein Umzug am Fastnachtsdienstag mit 15 Gruppen: Prinz Carneval war Walther Leist, die erste Prinzessin der Karneval-Gesellschaft war Annemarie I. (Annemarie Lohrum-Mees). 1938 waren zwei Sitzungen verzeichnet . Walther Leist wurde als Prinz Walther I. inthronisiert. Es gab eine Sitzung in Hirschhorn und einen Maskenball im „Kredell“. Ein Umzug konnte nicht stattfinden – Fastnacht war politisch unerwünscht. So gab es aus politischen Gründen 1939 keine Veranstaltungen, lediglich ein Maskenball unter Mitwirkung der NKG.

Von 1939 bis 1945 gab es durch den Zweiten Weltkrieg eine „Zwangspause“.

… Neubeginn nach dem Krieg

Ernst Wenzel in der Bütt bei
Perkeo Heidelberg (1950)

Ein Wiedererwachen der Fastnachtsaktivitäten war am 11.11.1947 zu verzeichnen. Da trafen sich bei Tante Lina Lauer die Fastnachter Fritz Rutsch, Walther Leist, Erwin Schäfer, Karl Fischer und Ernst Wenzel. Am Rosenmontag wurde ein Maskenball in der Turnhalle organisiert. Der Eintritt kostete eine Reichsmark und ein Brikett oder ein Stück Holz zum Heizen, denn der Winter war kalt. Als närrische Dekoration wurde eingefärbtes Zeitungspapier zusammengeklebt und aufgehängt. Der Besuch dieser Veranstaltung war sehr gut, die Turnhalle war vollbesetzt, denn die Menschen suchten in den Nachkriegsjahren Zerstreuung.

Fritz Dinkel, Walter Leist, Karl Gschwend,Ernst Wenzel

Nach der Währungsreform traf sich am 11.11.1948 der obige Kreis wieder bei „Tante Lina“, dazu kamen der noch amtierende 1. Vorsitzende Carl Wenzel sowie die „alten Kämpen“ Josef Tschann, Otto Lachenauer und Karl Häberle. Das Jahr 1949 war für die NKG ein bedeutendes Jahr: Im Februar gab es einen großen Maskenball und erstmals eine richtige Narrensitzung unter der Leitung von Metzgermeister J.G. Dietrich aus Heidelberg in der „Narrhalla zur Pfalz“ (heute Hotel „Ritter“).

1953

Auftretende Büttenredner waren Alfons Mayer, August Dietzsch, und die Neckargemünder Karl Gschwend und Heiner Zimmermann. Im Herbst 1949 fand die offizielle Wiederbegründung der NKG im „Letzten Heller“ statt mit einem großen Termin-Kalender für das Jahr 1950.

Narrenruf „Hajo“ aus der Taufe gehoben

Neuer Vorsitzender der NKG wurde Walther Leist, er amtierte bis zum 11. Mai 1987.

Karl Häberle in der „Weißen Rose“ (1950)

Sitzungspräsident wurde Karl Gschwend. Zwei große Sitzungen wurden veranstaltet, ferner ein „Schmutziger Donnerstag“ mit Proklamation der Fastnacht. Dazu gab es Maskenbälle,

einen Kindermaskenzug sowie den Kehrausball. Die Aktiven nahmen an der Perkeo-Sitzung in Heidelberg teil.

Erwin Schäfer und Karl Fischer in der Bütt (1950)

Der Pfälzer Narrenruf „Hajo“ wurde auch in Neckargemünd eingeführt, auf Anregung des Speyrer Karnevalisten G. W. Fleischmann. Am Fastnachtsdienstag erschien die Narrenzeitung „Häfelesgucker“ im 7. Jahrgang.

Im Jahre 1951 wurde das Jubiläum „25 Jahre NKG“ ganz groß begangen. Am 1. Februar 1951 fand auf dem Marktplatz vor großer Kulisse die feierliche Schlüsselübergabe durch Bürgermeister Heinrich Held an Prinz Elor I. statt. Schließlich fand ein großer Jubiläums-Umzug am Fastnachtssonntag mit 1.000 Mitwirkenden, 19 Wagen, 9 Fußgruppen, 3 Kapellen, Garden zu Fuß und zu Pferd, statt. Mittelpunkt des Umzuges war das Prinzenpaar Elor I. (Ernst Lohrum) und Prinzessin Hertha I. (Hertha Boehmer). Der Umzug dauerte drei Stunden durch die Altstadt.

Die Freundschaft mit der Eberbacher Karneval-Gesellschaft „Kuckuck“ datiert aus dem Jahre 1952. Die NKG hatte Prinzessin Lilo I. (Dr. Liselotte Kling-Broß) mit nach Eberbach genommen, wo am Fastnachtssonntag eine „närrische Verlobung“ mit dem Eberbacher Prinzen Heiner Strohauer vorgenommen wurde. Der „Schmutzige Donnerstag“ wurde erstmals zum Narren-Treffen.

Hofmarschall Bross, Herta I., Elor I

1953 gab es erstmals einen Damen-Elferrat unter dem Vorsitz von Lilo Kling, später bis 1958 unter Vorsitz von Paule Bastian.

Am 26. April 1955 wurde die NKG beim Amtsgericht Heidelberg als „e.V.“ in das Vereinsregister eingetragen.

Nach der Saison 1961 traten Unstimmigkeiten auf über die Durchführung der Saison, so daß der Verein eine Pause in der Öffentlichkeit einlegte, die bis zum Jahre 1964 dauerte.

Wieder ein Neubeginn …

1965

In diesem Schicksal schweren Jahr 1964 war es fraglich, ob die NKG überleben würde. Ganz ernsthaft wurde diskutiert, ob man die NKG auflösen solle oder nicht. Da setzten sich sieben der Aktiven zusammen und beschlossen, so lange noch sieben Mitglieder den Verein erhalten wollen, wird die NKG weiterleben. Am 11.11.1964 beschloss man, den bisherigen zweiten Vorsitzenden Wolf-Peter Haasemann mit dem Amt des Sitzungspräsidenten zu betrauen und eine neue Saison vorzubereiten.

W.-P. Haasemann übernimmt das Amt des Sitzungspräsidenten

Für Haasemann war dieses Amt „Neuland“, aber mit Hilfe der bisherigen Sitzungspräsidenten Erwin Schäfer und sogar Rudolf Kohl stellte man eine neue Saison auf die Beine, die im Jahre 1965 mit drei Prunksitzungen – und „Schützenhilfe“ befreundeter Vereine – und der ersten Prinzessin „neuer Zeitrechnung“ Kerstin Beisel-Lages als Kerstin I. erfolgreich ablief. Erstmals wurde der „Schmutzige Donnerstag“ als Nordbadisches Narrentreffen veranstaltet mit der Proklamation der Fastnacht von der Kredell-Terrasse aus (auch der Rundfunk war sogar dabei).

Vereinsjubiläum vorbereitet

Auf den neuen Sitzungspräsidenten kam die Aufgabe zu, im Jahre 1966 das 40-jährige Vereinsjubiläum vorzubereiten. In dieser Saison haben die Damen des TV 07 Kleingemünd die Tanzdarbietung in freundschaftlicher Verbundenheit übernommen.

1971

1971 bekam die Tanzgarde den Namen „Neckarsternchen“.

Auswärtige Sitzungen

1973 kam mit Prinzessin Anita I. (John-Messing) die Lust auf, auch auswärtige Sitzungen zu veranstalten. Bei insgesamt drei Prunksitzungen fand erstmals eine Fastnachtssitzung auf dem Dilsberg mit dem Turnerbund in der Tuchbleiche statt und auch in Eppingen startete man mit den Eppinger Hexen eine Sitzung im „Sole d’oro“. Entsprechend wurde der Schmutzige Donnerstag immer bunter und wegen der Eppinger Hexen zum „Regionalen Narrentreffen“.

1973

Das 50-jährige Vereinsjubiläum der NKG wurde ganz groß begangen. Dazu fanden die Sitzungen in der Banngartenturnhalle statt. Prinzessin wurde 1976 Beate II. (Maure-Oemler). Es fanden drei Sitzungen statt, darunter eine Seniorensitzung, eine Sitzung in Waldhilsbach und eine Sitzung in Dilsberg. Erstmals gab es auch eine Sitzung in Mückenloch.

1976

Neben der Veranstaltung in Eppingen, dem Schmutzigen Donnerstag, dem Kinderball und auch einem Kehrausball kamen die Aktiven kaum zur Ruhe. Erstmals nahm auch eine Delegation der französischen Partnerstadt Evian an einer Prunksitzung teil.

Es gab immer einen Grund zum Feiern…

Die Sitzungen der NKG gewannen zunehmend an Attraktivität. Traditionell traten die Waschweiber „Ratsch und Batsch“ (Karl Schmitt und Otto Treibel) auf und die „Neckarsternchen“ unter Ingrid Böhm feierten Triumphe.

Ratsch & Batsch (1961)

Hier muss der unvergessenen Auftretenden Philine Frei-Gschwend gedacht werden, die in jeder Sitzung Beifallstürme erzeugte, wenn sie ihr „Kätzchen“ vortrug – oder die Trude-Herr-Nummer „Ich bin rund und gesund…“. Als Gastredner trat auch unser Ehrenmitglied Hans Gruber aus Speyer auf, ein exzellenter Vortragender.

Ein Jubiläum nach dem anderen…

„Zehn Jahre Jumelage mit Evian“ war das Motto im Jahre 1980. Dazu kam erstmals eine französische Prinzessin nach Neckargemünd. Die Vorgeschichte: In einer Zeitung in Evian brachte man eine Meldung, daß aus Anlaß des Jubiläums die NKG eine französische Prinzessin suche.

1981

Es meldete sich ein junges Mädchen und wurde nach Neckargemünd gesandt. Catherine Devosse hieß die Dame aus Evian und wurde als Prinzessin Catherine I. (Devosse-Richard) inthronisiert. Sie wohnte während der Saison in der Pension Görich – gesponsert von Walther Leist und dem Verein. Verköstigt wurde sie reihum von den Vorstandsmitgliedern – und das war gar nicht so einfach, denn das hübsche Kind sprach kein Wort Deutsch, außer „HAJO“ ‚ Einfach hatte es auch nicht der Präsident, der während der Sitzung versuchen musste, die „Witze“ aus der Bütt französisch wiederzugeben.

1981

Aber, Catherine I. verlebte eine schöne Saison mit der Prunksitzung, der Seniorensitzung, der Sitzung in Dilsberg und Mückenloch. Bei der Sitzung in Eppingen und am Schmutzigen Donnerstag musste Exprinzessin Romy I. noch einmal einspringen, da Catherine I. wieder nach Evian zu ihrem Verlobten musste. Erstmals traten bei den Sitzungen 1981 die „Mini-Sternchen“ auf, bei der Prunksitzung in Neckargemünd, der Sitzung in Dilsberg und Mückenloch.

Elf Jahre „Neckarsternchen“

Wieder ein Jubiläum gab es im Jahre 1982: „Elf Jahre Neckarsternchen“ wurde im Saal des Martin-Luther-Hauses gefeiert.

1982

Bei der Prunksitzung im Jahre 1983 trat erstmals Michael Nieder mit einer Hitparade auf und erntete Beifallstürme.

Erstmals Ehrensenatoren – Sponsoring in der Fastnacht

Es gab wieder ein Jubiläum zu feiern: „60 Jahre NKG“ im Jahre 1986. Erstmals wurden bei der NKG Ehren-Senatoren ernannt und mit der Senatoren-Mütz dekoriert: Es waren dies Hans-Peter Aeschlimann, Else Zorn und Hans-Peter Bruhns. In der Jubiläums-Prunksitzung zeigte die NKG erstmals einen Show-Block mit dem Thema „60 Jahre NKG“.

1987 Ehrensenatoren

Das folgende Jahr 1987 brachte für den Verein eine Zäsur. Nach der Saison, am 1. Mai 1987, stellte der 1. Vorsitzende Walther Leist aus Altersgründen sein Amt zur Verfügung – nach 37 Jahren. Zum 1. Vorsitzenden wurde gewählt der seitherige 2. Vorsitzende und Präsident Wolf-Peter Haasemann, 2. Vorsitzender wurde Gerd Odenwald. Walther Leist wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Zuvor hatte man unter dem Motto“ 999 Jahre Neckargemünd“ wieder eine stattliche Saison zu Wege gebracht.

Tausend Jahre Neckargemünd

1988

Die Tausendjahrfeier der Stadt wurde auch von der NKG zünftig begangen. Als Prinzessin wurde Brigitte I. (Hagmaier) auserkoren. Es gab einen Neujahrsempfang und eine Ausstellung in der Bezirkssparkasse. Bei der Eppinger Hexenzunft gab wieder eine Prunksitzung, gestaltet von der NKG. Die Prunksitzung in Neckargemünd war entsprechend dem Stadtjubiläum ausgestaltet – und Michael Nieder sang umwerfend sein „Akropolis adieu…“ Zum Schmutzigen Donnerstag kamen viele auswärtige Abordnungen und beim Seniorennachmittag war die Stimmung groß – man war wieder im Ankersaal gelandet. Im Rahmen der Tausendjahrfeier nahm die NKG am großen historischen Festzug teil und stellte die deutsch-französische Partnerschaft dar – das war ein großer nachgebildeter Stein als Symbol der Freundschaft mit Evian (die Stadt Evian hatte der Stadt Neckargemünd in den Menzerpark einen Gedenkstein geschenkt). Leider regnete es während des Festzuges in Strömen. Die Zuschauer und Teilnehmer waren durchnäßt, die Stimmung aber war ganz groß.

1990 hatte die NKG erstmals ein Tanzmariechen – es war Tanja Traut.

1990

Der Schmutzige Donnerstag ging groß über die Bühne. In steigendem Maße erfreute sich der anschließende „Manöverball“ mit den Vorführungen der Tanzgarden großer Beliebtheit, was der wachsende Zuspruch auswärtiger Karnevalvereine zeigte. Am Jubiläums-Partnerschaftstag in Evian nahm die NKG mit einer großen Delegation teil.

Am 11. Juli 1990 wurde die geänderte Vereinssatzung beim Registergericht Heidelberg in das Vereinsregister eingetragen. Danach wird die Gemeinnützigkeit der NKG ausdrücklich festgelegt.

Helmer Gschwend, Gerd Odenwald, Wolf-Peter Haasemann (1991)

„50 Jahre Stadtrechte Neckargemünd“ lautete das Motto für 1991 und entsprechend war auch der Orden gestaltet. Beim Neujahrsempfang wurde Prinzessin Christine I. (Kern) aus Kleingemünd inthronisiert. Wenige Tage später wurden alle Fastnachtsveranstaltungen in der Stadt und der Region wegen des Golfkrieges abgesagt.

Erstmals wieder ein Fastnachtszug

Wieder ein närrisches Jubiläum im Jahre 1992 mit dem Thema „66 Jahre NKG“.

1992

In der Bezirkssparkasse wurde die Ausstellung „66 Jahre NKG“ eröffnet. Zum Jubiläum fand erstmals wieder ein Fastnachtszug durch Neckargemünd statt, anschließend gab es einen Kinderkostümball. Stadtrat Thomas Schmitz-Günther gab in der Bütt sein Debüt als Vortragender und erstmals traten die „Schellebembler“ als Gesangsgruppe auf.

1995

Erstmals wurde 1995 das ganze Jahr über für einen Show-Block geprobt. Die Idee dazu und die Regie war von der Aktiven Sybille Günther und das Thema war lokalbezogen „Auf dem Marktplatz“ – eine Zeitreise zum Schmunzeln. Durch die Altstadt ging der 4. Fastnachtszug mit anschließendem Kinderball unter dem Thema „lnselfasching“

Ein neuer Sitzungspräsident

Bei der Generalversammlung 1996 wurde der Aktive Thomas Schmitz-Günther zum neuen Sitzungspräsidenten gewählt. Der seitherige Präsident Wolf-Peter Haasemann wurde nach 31 Jahren Amtszeit Ehrenpräsident, sein Amt als 1. Vorsitzender der NKG übte er bis 2002 aus. In einer außerordentlichen Generalversammlung wurde 1996 eine Satzungsänderung beschlossen, in der die Jugendarbeit besonders festgelegt wird.

Thomas Schmitz-Günther (1995)

Die 1995 kreierte „Stadtrevue“ hatte zum Thema „Stadt am Fluss“ – 60 Mitwirkende wurden hierbei verzeichnet. So waren auch die 2 Prunksitzungen erfolgreich. Der Schmutzige Donnerstag hat sich in Neckargemünd fast zum Nationalfeiertag „gemausert“, schon nachmittags stürmten die NKG-Frauen das Rathaus und zogen singend durch die Stadt. Am Abend beim Narrentreffen verkündeten die Karnevalisten vom Narrenschiff die Fastnacht in Neckargemünd, beim anschließenden Ball mit Vorführungen herrschte fröhliches Gedränge.

1997

Beim Neujahrsempfang 1997 wurde Alexandra I. (Schneider) inthronisiert. Die erste und zweite Prunksitzung hatte eine besonders historische Stadtrevue zum Inhalt: „Die Odenwälder Räuber“ mit nahezu allen Aktiven als Mitwirkende. Mit dem FC Dilsberg gemeinsam wurde in der Graf-von-Lauffen-Halle eine Fastnachtssitzung veranstaltet.

Die NKG nahm mit dem Narrenschiff am Jubiläumsumzug 1998 in Heidelberg teil.

1998

Der 8. Fastnachtszug immer bunter und schöner – neu war der Kommentar des Umzuges von der Kredell-Terrasse aus durch Erika Höfer.

… und ein neuer Präsident

Der Neujahrsempfang im Jahre 2000 mit dem Ordensfest stand im Zeichen bevorstehenden Präsidenten-Wechsels: Thomas Schmitz-Günther gab nach fünfjähriger Amtszeit den Präsidentenstab weiter.

Matthias Bauer (2002)

Als künftiger Sitzungspräsident wurde der Aktive Matthias Bauer vorgestellt, dessen Wahl bei der Generalversammlung vollzogen wurde, ihm zur Seite steht Jochen Kreutz als Vize. Nach der zweiten Prunksitzung fuhr eine starke Delegation nach Evian, da dort die Fastnacht vorverlegt worden war. Es war die zehnte Fastnacht in Evian mit einem großen Guggemusik-Treffen. Das 35. Narrentreffen der Region war erfolgreich und der 9. Fastnachtszug, beginnend im Wiesenbacher Tal war einer der schönsten. Ein „echter Renner“ in der Millennium-Saison war und ist die gegründete Trommlergruppe „The Drummies“, die nicht nur den Elften im Elften angetrommelt hatte, sondern auch bei allen Veranstaltungen der NKG auftrat und sich steigender Beliebtheit erfreut.

Im Jahre 2002 gab der 1. Vorsitzende W.-P. Haasemann das Amt an Patricia Lehnert ab; ihr zur Seite stand seither Susanne Konrad als Stellvertreterin. Seit 2008 amtiert Thomas Muley als 2. Vorsitzender.

Aufgezeichnet von Wolf-Peter Haasemann, modifiziert von Martin Ernst